Um das Acer 3280TG unter Ubuntu richtig nutzen zu können benötigt man noch einige Tweaks in den Tiefen der Linux-Umgebung.
Was funktioniert von Haus aus nicht korrekt:
- Einstellen der Helligkeit mit den FN-Tasten
- Mit dem Touchpad aufwärts und abwärts scrollen (abwärts geht je nach Kernel von Haus aus, egal in welche Richtung man scrollt :D)
- Bluetooth-Settings in Gnome
- Wechseln zwischen der Intel und der ATI-Grafikkarte
Dann mal ran an den Speck 🙂
Zum ersten Problem. Um die Helligkeit wieder wie gewohnt anpassen zu können öffnet ihr das Terminal und gebt folgenden Befehl ein:
sudo gedit /etc/default/grub
Nun ändert ihr eine Zeile:
GRUB_CMDLINE_LINUX=““
zu
GRUB_CMDLINE_LINUX=“acpi_osi=Linux“
Zum zweiten Problem. Das Touchpad hat mich eine ganze Weile sehr beschäftigt, weil in allen Foren immer von Synaptics Touchpads die Rede war. Das 3820TG oder einige Geräte dieser Serie haben allerdings ALPS-Touchpads verbaut. Dadurch funktionierte keiner der genannten Workarrounds.
Auch hier geht’s wieder in das Terminal:
sudo gedit /etc/modprobe.d/psmouse.conf
Nicht wundern, diese Datei wird erstmal mit diesem Befehl erstellt.
Nun einfach
options psmouse proto=imps
dort einfügen und die Datei speichern. Nach dem nächsten Reboot funktioniert das Auf- und Abscrollen wieder so wie es soll.
Zum bei mir letzten Problem. Kein Bluetooth? Das liegt vermutlich an einem zu alten Kernel. Ich nutze aus Gewohnheit noch Linux Mint 11 anstatt der aktuellen Version und am Anfang wurde das Bluetooth-Device nicht angezeigt.
Am einfachsten ist es tatsächlich einfach den Kernel durch einen aktuelleren zu ersetzen.
Erstmal gucken was man für nen Kernel hat:
uname -r
und dann gemütlich auf dieser Seite nach einem aktuelleren Kernel schauen.
Die Installation ist relativ einfach, aber natürlich auf eigene Gefahr.
1. linux-headers-3.2.7-030207_3.2.7-030207.201202201759_all.deb
2. linux-headers-3.2.7-030207-generic-pae_3.2.7-030207.201202201759_i386.deb
3. linux-image-3.2.7-030207-generic-pae_3.2.7-030207.201202201759_i386.deb
Diese Dateien oder eben die eines aktuelleren Kernels runterladen und in genau dieser Reihenfolge installieren. Die Downloads dürfen natürlich parallel laufen. Zur Erläuterung die Pakete sind für die 32-Bit-Version von Ubuntu. Für die 64-Bit Version nehmt ihr die Version mit „amd64“ im Namen.
Tipp: Zum installieren der Dateien unter Ubuntu per Terminal mit cd in den Ordner wechseln und dpkg -i ‚dateiname‘ ausführen. Bei Mint kann man einfach die Pakete nacheinander anklicken und installieren.
Nun Part 4. Da ich mit Ubuntu nicht großartig 3D-Performance brauche beschreibe ich hier nur wie man die externe Grafikkarte in Ubuntu ganz abschaltet ohne sie für Windows zu deaktivieren. Sucht bei Google einfach mal nach vgaswitcheroo falls ihr einen Script zum wechseln wollt. Die Akkulaufzeit dürfte jedem schon aufgefallen sein. Etwa 1-2 Stunden gehen maximal ohne Veränderungen der Installation. Das liegt an der dedizierten Grafikkarte. Die ATI 5650 wird einfach fortwährend mit Strom versorgt. Also wieder mal ins Terminal:
sudo gedit rc.local
eingeben und dort folgendes vor Exit 0 einfügen
echo „OFF“ > /sys/kernel/debug/vgaswitcheroo/switch
Installiert keinesfalls die FGLRX-Treiber von ATI. Ansonsten verschwindet vgaswitcheroo und ihr dürft auf einen Fix im Kernel warten. Und die Leute haben ja auch noch andere Probleme 🙂
Diese Fixe/Workarrounds könnten auch in anderen Ubuntu-Varianten funktionieren. Ich habe das allerdings alles nur mit Linux Mint getestet.